Seerosen sind eine Augenweide, da sind sich wohl alle einig. Ähnlich wie Lotusblumen sorgen sie für ein idyllisches Ambiente und beinahe meditative Momente während der Betrachtung. Kein Wunder, dass sie als Sinnbild für Reinheit, Erleuchtung, Wiedergeburt und Wachstum gelten. Auch stehen sie für Ruhe, Schönheit, Großartigkeit und Eleganz. Zahlreiche Mythen und Sagen ranken sich um diese wundervolle Wasserpflanze. Nun – die Stadt Schönsee trägt genau dieses botanische Zauberwesen in ihrem Wappen. Doch sind sie am Ort nur noch spärlich zu finden.

Ludwig Reger, der Inhaber des Cafés Zeitgeist und bekennender Heimatliebhaber, sorgte nun dafür, dass etliche Seerosen wieder an den „Ort ihrer Bestimmung“ kommen. Bei einer Fahrt durch Teunz entdeckte er seine Bekannte Birgit Klier, die an ihrem Gartenteich arbeitete, hielt an und erfuhr, dass hier Seerosen ausgegraben wurden.

Vor rund 18 Jahren hatte Birgit Klier ein kleines Pflänzchen in den Teich eingesetzt. Mittlerweile aber überwucherten die Seerosen alles und auch die Goldfische hatten kaum noch Lebensraum in dem kleinen Gartengewässer. Fest verwurzelt „brauchte es die Hilfe des starken Nachbarn, um die Seerosen aus dem Teich zu entfernen“, erzählt Birgit Klier. Sie in einzelne Teile zu zerstechen war die einzige Möglichkeit, sie überhaupt an Land zu bringen. „Mir blutete das Herz, die Seerosen entsorgen zu müssen“, sagt die Spenderin heute mit einem zufriedenen Lächeln. Denn Ludwig Reger hatte sofort die zündende Idee: die Seerosen gehören nach Schönsee! Kurzerhand wurden die Pflanzen eingepackt und in ihre neue Heimat gebracht.

Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Seerosen dann vom Schönseer Bauhof entlang des Nordufers im Hahnenweiher wieder eingepflanzt. Bürgermeister Reinhard Kreuzer, die Spenderin Birgit Klier und Initiator Ludwig Reger ließen es sich nicht nehmen, bei der symbolträchtigen Aktion vorbeizuschauen und die freudvollen Augenblicke zu genießen, in dem die bezaubernde Pflanze ihren Platz findet.

Noch sieht man kaum, welch hübsches Geschöpf aus den Klumpen entstehen wird. Ob sie heuer schon Blüten tragen werden, ist ungewiss, aber Birgit Klier ist zuversichtlich: „die sind sehr robust und ich bin überzeugt, dass sie auch im Hahnenweiher schnell wachsen werden“. Die Blütezeit der Seerosen kann von Frühjahr bis Herbst dauern. Und wer weiß, ob sich nicht wie im Gartenteich auch im „Wildnweiher“ Frösche bei den Seerosen ansiedeln. Auch Ludwig Reger ist ein bisschen aufgeregt, wie schnell sich Blüten zeigen. Ein kleines Blütenmeer wäre eine Pracht für den See, findet der Vermittler der Pflanzen: „Bei uns ist es wirklich schön, aber wir haben immer wieder die Möglichkeit, unsere Stärken noch hervorzuheben!“. Nun heißt es warten auf die Blüten und vielleicht auch auf die Frösche. Ab sofort darf man also beim Spaziergang Augen und Ohren nach den Schönheiten offenhalten.